Panamericana  - Mit dem Camper von Alaska nach Feuerland / www.silverstar-in-suedamerika.jimdo.com

Käsefondue auf dem Salar de Uyuni, Bolivien

 

Bolivien II

23. Juli – 21. August 2018

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San Matías - San Ignacio de Velasco – San Miguel de Velasco – San Rafael de Velasco – Santa Ana de Velasco - San Ignacio de Velasco – Concepción – San Javier – San Ramón – Trinidad – San Borja – Yucumo – La Cumbre Pass – La Paz – Parque Nacional Sajama – Tambo Quemado – Salar de Coipasa – Salar de Uyuni – Uyuni – Tupiza - Villazón

 

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Bolivien

 

 

23.07.2018
Bei der Grenze findet eine Lebensmittelkontrolle statt
von aussen schauen sie in den Camper
und nach einem kleinen Schwatz
dürfen wir ohne Kontrolle weiterfahren

Gleich danach findet eine Militärkontrolle statt
sie wollen nur den Fahrzeugausweis und den Pass sehen

Auf roter Erdpiste erreichen wir
San Matías
das nächste Dorf nach der Grenze
Ohne Anstehen bekommen wir unsere Stempel in den Pass
den Camper müssen wir nicht einführen
da wir ihn bei der Ausreise nach Brasilien nicht ausgeführt haben

 

 

300 km Erdpiste liegt vor uns
(ca. die Strecke von St. Gallen nach Genf)
da ein grosser Teil der Strecke an der Brasilianischen Grenze entlang führt
müssen wir uns an vier Militärposten und zwei Polizeistellen registrieren
doch alles läuft ganz schnell und problemlos ab

Jedes entgegenkommende Fahrzeug
zieht eine riesige Staubwolke hinter sich her



Im späten 17. Jahrhundert gründeten Jesuiten
im östlichen Tiefland Boliviens in Chiquitanía
Siedlungen (reducciones genannt)
Sie bauten Kirchen
Farmen und unterrichteten die indigene Bevölkerung
in Landwirtschaft, Musik und Handwerk
in Gegenleistung für deren Glaubensübertritt und ihre Arbeit

 

Heute sind die jesuitischen Missionskirchen
UNESCO Weltkulturerbe
von 1971 bis 1979 wurden sie
unter der Leitung des Schweizers Hans Roth originalgetreu restauriert

 

 

Die wunderschön bemalte Missionskirche in
San Miguel de Velasco
erbaut 1750 vom Schweizer Jesuitenpater Martin Schmid

Am See geniessen wir einen schönen Tag
und lassen die Seele baumeln

 

 

Auf einer Rundtour erreichen wir als nächstes
San Rafael de Velasco
diese Missionskirche mit einem Glockenturm aus Holz
wurde zwischen 1745 und 1749
ebenfalls von Martin Schmid erbaut

 

 

Santa Ana de Velasco
ist ein winziges Dorf mit uriger
Missionskirche aus dem Jahr 1755
hier findet gerade ein Fest statt (ähnlich dem Maitanz)

 

 

Auf einer abenteuerlichen Piste erreichen wir
San Ignacio de Velasco

Auf Schotter fahren wir in das Städtchen
erst als wir uns dem Zentrum nähern
erreichen wir wieder einmal eine Teerstrasse

Diese sehr schöne Missionskirche wurde 1748 erbaut
1974 abgebrochen
und 1999/2000 nahezu identisch wieder aufgebaut

 

 

Nach eher eintönigen 170 km
glücklicherweise auf Teer
erreichen wir
Concepción
die Missionskirche wurde
zwischen 1752 und 1755 von Martin Schmid errichtet
mit einem wunderschönen freistehenden Glockenturm

 

 

Auch
San Javier
wurde zwischen 1749 bis 1752
durch den Schweizer Jesuitenpater Martin Schmid gebaut

 

 

Sonntagsausflug
Motorrad mit 4 oder mit 6 Personen
(die Frau in blau hat auf der anderen Seite noch ein Kind auf dem Knie)

 

 

Der erste Teil der Strasse nach Trinidad
ist übel
abwechselnd ein paar Meter Teer mit riesigen Löchern und Absätzen
danach Schotter – Teer – Schotter …

Die Häuser der kleinen Siedlungen sind sehr einfach und mit Palmwedeln gedeckt
daneben gibt es grosse eingezäunte Haziendas (Farmen)
zwischendurch sehen wir mal ein Sonnenblumenfeld
ein paar Wasserschweine, Kaimane, Jabirú und Waldstörche

Die Temperaturen steigen über 33° Grad
dazu wird es immer schwüler
doch das Beste an der ganzen Sache
genau jetzt steigt unser Gebläse wieder aus
(die letzte Reparatur war vor 2 ½ Wochen in Brasilien)

 

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Coole Werbung
gegen Fusspilz

 

 

Nach Trinidad wird die Schotterpiste extrem staubig und schlecht
steil geht es die Uferböschung hinunter
zum Río Mamoré
welchen wir auf einer Pontonfähre überqueren
diese wird durch ein kleines Zusatzboot gesteuert
die nächsten 300 km sind eine riesige Baustelle
dadurch sind die Pflanzen neben der Piste alle braun/grau
und die Tiere haben wahrscheinlich die Flucht ergriffen

 

Riesenseerosen

 

 

In
San Ignacio de Moxos
findet gerade das Fest
zum 329. Dorfjubiläum statt
dafür wurde eine riesige Zuschauertribüne
aus Holzstämmen aufgebaut

 

 

Manchmal in den kleinen Dörfern
wird das Einkaufen zur Qual

 

 

Dichter Verkehr an einer Kreuzung
jeder fährt
angehalten und parkiert wird jederzeit und überall
ob an der grünen Ampel oder mitten in einer Kurve
beidseits in der Strasse werden Stände aufgestellt
wodurch diese noch enger werden
(das gelbe Fahrzeug ist dort an der Kreuzung parkiert)

 

 

Ab Yucumo geht es langsam bergwärts
hinein in die
Yungas
(Berg- und Nebelwälder mit tief eingeschnittenen Tälern und Schluchten
zwischen 1‘000 – 3‘600 MüM)
der Staub verwandelt sich in Schlamm
und Nebelschwaden ziehen auf

Einspurig geht es an steil aufragenden und abfallenden Hängen vorbei
der Hang hinunter in den Fluss
ist zum Teil fast überhängend und schwindelerregend
nichts für schwache Nerven
dabei haben wir die „Todesstrasse“ noch gar nicht erreicht

 

 

Eine Wäsche für unser Silverstar ist dringend nötig
an, nein in einem Fluss wird er von Bert auf Hochglanz poliert
sieht doch gleich wieder ganz anders aus

Auch für mich gibt’s derweil Arbeit
ein Brot wird gebacken
und Konfitüre hergestellt

Und wie meistens wenn Bert den Camper wäscht
gibt’s am Abend und am Folgetag Regen
und für uns ein Ruhetag

 

 

La Cumbre Pass
von 970 auf 4‘725 MüM
und Temperaturen von 5° Grad
da wir nun schon mehr als ein Monat in tieferen Lagen waren
kommt doch leichter Schwindel und Kopfschmerzen auf

Eigentlich wollten wir die berühmt berüchtigte
Todesstrasse fahren
doch da der Nebel die ganze Aussicht versperrt
nehmen wir die neue Umfahrungsstrasse

Erst über 4‘100 MüM löst sich der Nebel auf
und gibt die Sicht auf die schneebedeckten Berge frei

Auf dem La Cumbre Pass
finden mehrere Zeremonien der Indigenas statt

 

 

La Paz
wir wollen in die Wäscherei und zur Mercedes Garage
doch wegen Feiertag ist alles geschlossen

So machen wir einen Ausflug an den Stadtrand
hinauf zum Devil’s Tooth
auf 3‘870 MüM

Anderntags begeben wir uns auf die Suche nach einer Mercedes Garage
erst bei der dritten Garage sind wir endlich am richtigen Ort
das Gebläse muss wieder repariert werden
und die Manschetten vom Lenkgestänge
uns wird bestätigt dass alle Ersatzteile am Lager sind
und die Arbeiten am Abend oder sicher am folgenden Morgen erledigt sind

 

 

So begeben wir uns gutgelaunt mit einem Taxi ins Stadtzentrum

Da wir noch eine Versicherung für den Camper benötigen
ist die erste Anlaufstelle ein Versicherungsbüro
wo wir für alle folgenden Länder
Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay
eine Versicherung abschliessen können
da wir sie für ein Jahr abschliessen
müssen wir uns die nächste Zeit nicht mehr darum kümmern

Anschliessend begeben wir uns auf Stadtbesichtigung

 

 

Berühmt ist der Hexenmarkt
wo Heiler und Hexen Kräuter, Salben und Pülverchen anbieten
auch Lama Embryos werden angeboten
diese werden beim Hausbau als Glücksbringer in die vier Ecken eingemauert

 

 

Da die Reparatur am Abend noch nicht erledigt ist
können wir in der Garage übernachten
zwar ein bisschen schräg da der Camper aufgebockt ist

Am Morgen dann der Schock
es gibt keine passenden Ersatzteile
diese müssten in Deutschland bestellt werden
mit einer Lieferfrist von 30 Tagen
also reparieren sie die Manschetten nur provisorisch
und das Gebläse lassen wir sein
zu all dem Ärger verrechnen sie uns noch fünf Arbeitsstunden

Noch schnell in die Wäscherei
danach fahren wir aus dem Talkessel von La Paz
steil bergauf in den Stadtteil El Alto
natürlich machen wir noch einen Halt
bei der Käserei Flor de Leche
um unsere Vorräte wieder aufzustocken

 

 

Nun zieht es uns nach Süden
in Patacamaya biegen wir ab Richtung Chile
die Landschaft wird immer schöner
so wie es uns gefällt
Hügel, Berge, rote Felsformationen
auch Chullpas (Grabtürme) säumen den Weg
und immer im Blickfeld der alles überragende
Vulkan Sajama
mit 6‘542 MüM
der höchste Berg von Bolivien

 

 

Nach längerem Suchen finden wir den Nordeingang zum
Parque Nacional Sajama
wir passieren ganz kleine Siedlungen mit schönen Kirchen
sehen immer wieder Vicuñas, Lamas und Alpacas
bevor wir die Laguna Huayñacota
am Fusse des Vulkans Sajama erreichen
tagsüber ist es schön warm
doch Nachts fällt die Temperatur auf minus 8.5 ° Grad

Neben dem Vulkan Sajama
fallen die Zwillingsvulkane Pomerape (6‘250 MüM)
und Parinacota (6‘330 MüM) auf
welche genau auf der Grenze zu Chile liegen

 

 

Als nächstes besuchen wir das Geysirfeld
mit mehreren farbigen Blubbertöpfen

 

 

Vom Geysirfeld aus
unternehmen wir einen kleinen Spaziergang
doch daraus wird eine längere anstrengende
12 km und 4.5 stündige Wanderung
von 4‘390 auf 4‘870 MüM
dabei überqueren wir illegal die Grenze nach
Chile
und erreichen den halb zugefrorenen See
Casiri Macho
unterwegs treffen wir auf eine Esel Karawane
welche das Gepäck der Touristen hochschleppen muss

 

Zurück von der anstrengenden Wanderung
können wir in einem warmen Bach
unsere müden Glieder entspannen
und bei einem kleinen Blubbertopf
Eier kochen

 

 

Wir verlassen den Sajama Nationalpark
und biegen kurz vor der Grenze zu Chile ab
auf mieser Piste
durchfahren wir schöne Landschaften
sehen Salzseen mit Flamingos
und farbige Chullpas (Grabtürme)

 

 

Am Folgetag
wird die Piste etwas besser
dafür die Landschaft öde
bis wir den
Salar de Coipasa erreichen
(Coipasa Salzsee)
an welchem wir seitlich vorbeifahren
diese Fahrt wird zum Abenteuer
schnurgerader fahren wir durch flache
mit Salz vermischte Landschaft
wo wir manchmal die Piste suchen müssen
Flüsse durchqueren
und wieder einmal in einer Sanddüne stecken bleiben
Bert lässt ein bisschen Luft aus den Reifen
und weiter geht die Fahrt
wobei wir noch eine Eule aufschrecken

Die Nacht wird mit minus 15 ° Grad
eisig kalt
mitten in der Nacht
gibt unsere Heizung den Geist auf
der Diesel ist zu dick
darum bekommt sie keinen Treibstoff mehr
als am Morgen die Sonne
den Tank erwärmt
funktioniert auch wieder die Heizung

 

 

Vorbei am Vulkan Tunupa
erreichen wir den
Salar de Uyuni
(Uyuni Salzsee)
3‘660 MüM
diesmal fahren wir nicht daneben vorbei
sondern fahren auf den Salar
als wir  auf den Salzsee hinauffahren
sehen wir noch Vicuñas welche sich auf den Salar verirrt haben

Der Salar de Uyuni ist eine riesige Salzpfanne
etwa 160 km lang und 123 km breit
damit die grösste Salzfläche der Welt
(etwa ¼ der Fläche der Schweiz)
das Salz ist zwischen 2 und 7 m dick

In der Trockenzeit kann man den Salar de Uyuni
gut befahren
Vorsicht ist geboten bei der Auf- und Abfahrt
und bei den Inseln
weil dort die Salzschicht nicht so dick ist

Zuerst folgen wir ganz vorsichtig der Salzpiste
doch schon bald fahren wir querfeldein

 

 

Es ist einfach ein geniales Erlebnis
über diese weisse Fläche aus Salz zu fahren

Bei einer kleinen Insel verbringen wir einen schönen
zwar kalten Nachmittag und die Nacht

Zu Fuss erkunden wir die Insel welche aus abgestorbenen Korallen besteht
und besuchen eine Nachbarinsel
es knistert unter den Schuhen
wie wenn man über gefrorenen Schnee läuft

 

 

Natürlich darf das Fotoshooting nicht fehlen
hier auf dem Salar de Uyuni
entstehen ganz spezielle Bilder

 

 

Am Folgetag geniessen wir unser letztes mitgebrachtes
Käse Fondue
mitten auf dem Salar de Uyuni

Das Gefühl ist so speziell
wir fühlen uns wie in einer Winterlandschaft

Am Nachmittag geniessen wir das herrliche Wetter
fast bis die Sonne untergeht sitzen wir draussen
danach wird es schnell kalt
so dass wir uns in unser „Schneckenhaus“ verziehen

 

 

Isla Incahuasi
die berühmteste Insel auf dem Salar de Uyuni
voll mit Kakteen bewachsen
und Sitzgruppen aus Salzblöcken gebaut

 

 

Kurz vor der Abfahrt aus dem Salar
stossen wir auf das berühmte
Dakar Monument

Gleich daneben steht ein Salzhotel
Wände, Bar, Tische, Stühle
alles aus Salzblöcken

Nach drei Tagen verlassen wir nun den Salar de Uyuni
doch der Teil nach der Insel Incahuasi
entpuppt sich als sehr ruppig
gespickt mit vielen Wasserlöchern
und bevor wir wieder Erde unter die Räder bekommen
müssen wir noch einige Salzwasserseen durchqueren

 

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Das Salz haftet überall am Camper
da ist in Uyuni als erstes eine Camperwäsche angesagt

 

 

Der Zugfriedhof von
Uyuni
3‘680 MüM
alte Dampflokomotiven und Waggons
rosten hier vor sich hin
wegen Nichtgebrauch
einfach mitten in der Landschaft entsorgt

Die Temperatur fällt in der Nacht auf minus 12° Grad
die Heizung steigt wieder aus
auch im Verlaufe des Tages lässt sie sich nicht mehr starten
die Wasserpumpe verweigert auch ihren Dienst
doch diese taut später wieder auf

So ändern wir kurzerhand wieder einmal unsere Pläne
und lassen die Lagunenroute
vorerst mal links liegen

 

 

Von der zweiten Hälfte der Strecke von Uyuni nach
Tupiza
3‘050 MüM
sind wir total begeistert
(Erinnerungen an Utah werden wach)
Felsformationen in allen möglichen Farben

Auch sehen wir Tiere welche wir schon lange nicht mehr gesehen haben
Kühe
und dies auf 4‘000 MüM

 

 

Ausflug in den
Cañon del Inca
mit der Puerta del Diablo
rot leuchten die Felswände
und dort mittendrin können wir übernachten

 

 

Wir erreichen die Grenzstadt
Villazón
wo wir zum Abschluss
noch einmal in eine Streikblockade gelangen
jede Strasse ist von Taxi’s blockiert
für uns keine Chance
die Grenze zu erreichen
doch glücklicherweise müssen wir nicht allzu lange warten

Riesige Mengen Waren werden von Hand oder mit Karren
über die Grenze von Argentinien nach Bolivien geschafft

Die Ausreise aus Bolivien geht zügig vor sich
nicht einmal einen Ausreisestempel bekommen wir in den Pass
und für die Camperausfuhr müssen wir nur das Formular abgeben

Argentinien wir kommen

 

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Argentinien I